Französische Artillerie 1870

Roland
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Re: Französische Artillerie 1870

Beitrag von Roland » Di 21. Mär 2023, 11:21

Ich habe ein Bild gefunden, das ziemlich genau beschreibt, was ich auch gelesen habe. Keine Stange. https://www.gettyimages.de/detail/nachr ... popup=true
Die einzig wirklich dumme Frage ist die, die man nicht stellt, weil man denkt, es sei eine dumme Frage.

Roland
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Re: Französische Artillerie 1870

Beitrag von Roland » Sa 25. Mär 2023, 18:17

Und sehr schön auf einem schon oft gesehenen Bild von E. Detaille
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Die einzig wirklich dumme Frage ist die, die man nicht stellt, weil man denkt, es sei eine dumme Frage.

naponline
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Re: Französische Artillerie 1870

Beitrag von naponline » So 26. Mär 2023, 14:30

Da ich eine Woche in Urlaub war, kann ich erst jetzt antworten und hoffe, dass es noch für die weiteren Arbeiten reicht. In einem mehrteiligen Artikel eines Major a.D. Geißler aus der Zinnfigur der Jahre 1928/1929 beschreibt dieser den Feldpark der französischen Feldartillerie 1870/71, darunter auch die Protzkasten plus der Munitionswagen - die Beschreibungen rührten von ihm bekannten Veteranen der französischen Artillerie:
"Die Munitionswagen der 4-Pfünder sind Protzwagen, deren Vorderwagen derselbe wie die Geschützprotze ist und auf deren Hinterwagen 2 Kasten stehen", so wird dies Fahrzeug in dem Buch "Die Land- und Seemacht Frankreichs im Frühjahr 1867" von Oberst Borkstaedt, Militärwochenschrift, Verlag Mittler & Sohn, bezeichnet. Daß dieser Wagen auch 1870 noch genauso aussah, bestätigt mein Gewährsmann, indem er wörtlich schreibt: "Die Canonen- und Munitionswagen waren 1870 noch die von 1859; wir hatten derer noch viele, die 1859 mit in Italien waren. Der Munitionswagen hatte 3 Caissons und zwar der Vorderwagen 1, der Hinterwagen 2 Caissons." Diese beiden Kasten hatten ganz die gleiche Form usw. wie die Protzkasten, auch den gleichen Inhalt, nämlich bei den 4-Pfündern 40 Schuß, bei den 12-Pfündern 33 Schuß usw. Der 4-Pfünder verfügte somit über 160 Schuß in den 4 Kästen. Sie hießen auch coffres a munition. Der 12-Pfünder verfügte über 132 Schuß in den 4 Kästen, wie dies auch an anderer Stelle nachgewiesen wird.

Nach welcher Seite klappten die 3 Kastendeckel des Munitionswagens auf? "Der Caisson (die Protze) und der hintere Caisson vom Munitionshinterwagen nach vorn, nach den Pferden zu, der vordere aber nach hinten." Zu erwähnen ist noch, daß hinten am Munitionswagen ein Reserve-Rad saß und unterhalb des Wagens eine Reserve-Deichsel, aber kein Eimer. Da sämtliche Räder an den Artillerie- Fahrzeugen gleich groß waren - (bei der deutschen Artillerie dagegen waren die Protzen-Räder kleiner als die übrigen) - konnten die Reserve-Räder überall verwandt werden.
Ich habe in einem Werk von 1890 noch Risszeichnungen der diversen Protz- und Munitionswagenmodelle, allerdings nicht in der aufgeklappten Fassung. Wenn Du diese benötigst, bitte schreiben. Dort wird keine Stange zur Fixierung der geöffneten Kästen erwähnt.

Schöne Grüße
Markus Stein

naponline
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Re: Französische Artillerie 1870

Beitrag von naponline » So 26. Mär 2023, 16:05

Nachdem ich jetzt viele meiner Bücher durchgeschaut habe, bin ich jetzt endlich auf die Lösung des geöffneten Munitionskastens auf der Protze (der ja den Kästen auf dem Reservewagen glichen) gestoßen - in einem Büchlein von Louis Delpérier (von wem sonst auch 8-) ). Anbei die Modelle einer 12Pfünder Kanone plus Protze. Hier ist gut zu sehen, dass es keine gesonderte "Haltestange" für den Deckel gab.

Schöne Grüße
Markus Stein
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Roland
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Re: Französische Artillerie 1870

Beitrag von Roland » So 26. Mär 2023, 18:36

Perfekt. Die Texte und die Zeichnungen kenne ich - aber gerade dieses Detail wird nicht erklärt (für die Preussen das ich eine Quelle) . Vielen Dank!
Die einzig wirklich dumme Frage ist die, die man nicht stellt, weil man denkt, es sei eine dumme Frage.

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